Ökonomische und rechtliche Analyse chinesischer Emittenten in Deutschland
BLÄTTCHEN & PARTNER AG legt ökonomische und rechtliche Analyse chinesischer Emittenten in Deutschland vor
- In Deutschland sind keine attraktiven chinesischen Unternehmen an der Börse notiert
- Alle chinesischen Neuemissionen haben massive Kursverluste (Ø ‑69,4 %)
- Die letzten 15 Neuemissionen konnten nicht vollständig platziert werden
- Fehlende Liquidität in der Aktie
- Auf Konzernebene zum Teil irrationale Liquiditätsbestände
- Vorstand und Aufsichtsrat erfüllen ihre gesetzlichen Pflichten nur unzureichend
München | Stuttgart | Zürich, November 2014. Die BLÄTTCHEN & PARTNER AG, einer der führenden Corporate Finance Berater, hat die China IPOs in Deutschland zum dritten Mal einer kritischen Analyse unterzogen. Die aktuelle Studie (Stichtag: 31. Oktober 2014) beleuchtet die chinesischen Emittenten unter ökonomischen und rechtlichen Gesichtspunkten. Dabei werden auch Besonderheiten thematisiert, die bisher nicht oder nur am Rande Beachtung fanden.
Die Deutsche Börse AG hat sich über mehrere Jahre intensiv darum bemüht, chinesische Unternehmen zu einem Börsengang in Deutschland zu bewegen. Diese Bemühungen wurden mittlerweile eingestellt, nicht zuletzt wegen schlechter Kursperformance und zunehmenden Unregelmäßigkeiten in der Bilanzierung bis hin zu Betrugsfällen. Schon fast charakteristisch für chinesische Emittenten sind: Intransparenz bei Geschäftsmodellen und Geschäftsentwicklung, mangelhafte Kommunikation mit der Finanzöffentlichkeit und fehlende Liquidität in der Aktie. Letzteres hat zur Folge, dass sich hauptsächlich Privatanleger bei chinesischen Emittenten engagieren. Aufgrund der katastrophalen Kursentwicklung haben sich chinesische Emittenten zu den größten Wertvernichtern an der Börse entwickelt. Die Privatanleger sind die Verlierer.
Die börsennotierte deutsche AG ist vielfach nur eine Briefkastenfirma ohne eigene Mitarbeiter. Die Kommunikation zwischen Vorstand und Aufsichtsrat ist aufgrund von Sprachbarrieren äußerst schwierig. Beide Organe können deshalb ihre gesetzlichen Pflichten nicht zuverlässig erfüllen. Daraus können sich erhebliche Haftungsrisiken ergeben.
Die stark rückläufigen Platzierungsquoten zeigen, dass die Anleger auf Abstand zu chinesischen Neuemissionen gehen. So konnten die letzten 15 Neuemissionen nur unvollständig platziert werden. In einigen Fällen waren die Emissionskosten sogar höher als das Emissionsvolumen.
„Vor dem Hintergrund der Studienergebnisse ist es mehr als erstaunlich, dass in diesem Jahr erneut vier unbekannte chinesische Unternehmen in Deutschland an die Börse gegangen sind. Die Reaktionen am Kapitalmarkt darauf waren eindeutig. Dennoch befürchte ich, dass auch zukünftig schwache chinesische Unternehmen in Deutschland von Wertpapierhandelsbanken leichtfertig an die Börse gedrängt werden“, so Dr. Konrad Bösl, Vorstand der BLÄTTCHEN & PARTNER AG.
Über die BLÄTTCHEN & PARTNER AG
Die BLÄTTCHEN & PARTNER AG zählt mit ihren innovativen Finanzstrategien seit knapp 30 Jahren zu den führenden Corporate Finance-Experten. Mit Büros in München, Stuttgart und Zürich ist die Gesellschaft spezialisiert auf die Beratung bei Börsengängen, Anleiheemissionen, Unternehmensbeteiligungen und M&A‑Transaktionen sowie Managementbeteiligungsprogrammen und Vorstandsvergütungen. Mehr als 300 Transaktionen sind ein Beleg für die ausgewiesene Expertise der Gesellschaft. Das gewachsene interdisziplinäre Kompetenznetzwerk, die hohe Kundenzufriedenheit und die Vielzahl an Veröffentlichungen zu wichtigen Finanzierungsfragen spiegeln die anerkannte Reputation der BLÄTTCHEN & PARTNER AG wider.