Das Geschäftsmodell von Rocket Internet ist, internetbasierte Startups zu gründen bzw. sich an solchen zu beteiligen, diese vielfältig zu unterstützen und nach wenigen Jahren an die Börse zu bringen. Rocket Internet hat daran in den letzten Jahren viel verdient, die Anleger viel verloren. Drei Emittenten der letzten 3 Jahre bescherten den Anlegern einen Vermögensverlust von mehr als 1,4 Milliarden €. Den Aktionären von Rocket Internet geht es nicht besser – der Aktienkurs ist gegenüber dem Ausgabepreis um rund 43% eingebrochen. Die Perspektiven für Rocket Internet sind schlecht: die Qualität des aktuellen Portfolios lässt zumindest in Deutschland auf mittlere Sicht keine weiteren Börsengänge erwarten. Vielleicht der wahre Grund für die Planspiele zu einem Rückzug von der Börse.
- Qualität der Emittenten aus dem Portfolio von Rocket Internet nimmt ständig ab
- Emittenten üblicherweise nicht börsenreif
- Berenberg bei allen verlustreichen Börsengängen im Lead
- Drei Emittenten vernichteten gemessen an der Marktkapitalisierung Anlegervermögen von mehr als 1,4 Milliarden €
Blättchen & Partner hat die bislang fünf Emittenten aus dem Portfolio von Rocket Internet einer kritischen Analyse unterzogen. Kein Emittent hatte zum Börsengang ein positives Ergebnis, davon vier Emittenten bis heute nicht. Das gilt auch für den gerade laufenden Börsengang der Global Fashion Group – erneute Kursverluste für die Anleger sind zu erwarten. Auf Seiten der Führungsbanken sind alle verlustreichen Börsengänge mit dem Namen Berenberg verbunden.
Die Studienautoren, Dr. Konrad Bösl und Konstantin Dudeck, kommen zum Ergebnis, dass die Emittenten nicht börsenreif waren und deren Qualität ständig abgenommen hat.
- Unternehmensexistenz rund sechs Jahre
- Gepushter Handelsumsatz verbunden mit hohen Verlusten
- Geschäftsmodell, Strukturen und Prozesse sind noch instabil