Die Kursentwicklung der Neuemissionen 2019 ist insgesamt schlecht. Lediglich die Frequentis AG liegt mit einer Kurssteigerungen von etwas mehr als 1 % gegenüber dem Ausgabepreis im Plus. Die schlechteste Performance zeigt die Kursentwicklung der Global Fashion Group. Gegenüber dem Ausgabepreis hat sich der Aktienkurs mehr als halbiert. Der Kursverlauf seit der Notierungsaufnahme lässt darauf schließen, dass es noch weiter bergab geht. Enttäuschend ist die Kursentwicklung der TeamViewer AG, der bislang letzten Neuemission. Seit Notierungsaufnahme am 25. September hat der Aktienkurs gegenüber dem Ausgabepreis trotz massiver Stützungskäufe der konsortialführenden Banken in den ersten neun Handelstage um mehr als 13 % nachgegeben. Der Kursrückgang wäre wohl noch stärker ausgefallen, hätten die konsortialführenden Banken nicht bereits rund 1,5 Mio. Stück Aktien am Markt zurückgekauft. Bei einem Emissionsvolumen ohne Greenshoe von knapp 1,97 Mrd. €, bedeutet dies Vermögenseinbußen von etwa 250 Mio. € bei den Anlegern. Auch bei TeamViewer scheint eine Besserung der Kursentwicklung erst einmal nicht in Sicht, da die Aktie zum Börsengang mit einem EBITDA-Multiple 2019 von ca. 28x bezogen auf den mittleren Wert der Bookbuilding-Spanne als fundamental überbewertet galt. Belastend wirkt auch, dass die Neuemission als reine Umplatzierung des Private Equity Investors Permira erfolgte.
Die Neuemission TeamViewer AG ist Anlass für uns, die Kursentwicklung der Software-Neuemissionen der letzten drei Jahre anzusehen. Bei der Auswahl der Unternehmen haben wir uns an der Sektoreinteilung der Deutsche Börse AG orientiert. Demnach fanden drei Neuemissionen statt, deren Notierungsaufnahme
sämtlich in 2018 erfolgte. Bei allen dem Sektor „Software“ zugeordneten Neuemissionen liegt der aktuelle Aktienkurs unter dem Ausgabepreis und keine der Neuemissionen konnte sich besser als der Gesamtmarkt entwickeln. Mit rund 43 % ist der Kurseinbruch bei der Serviceware SE mit Abstand am stärksten. Seit der Notierungsaufnahme entwickelt sich der Aktienkurs mit Ausnahme Dezember 2018/Januar 2019 stetig nach unten. Dass das Betriebsergebnis 2018 etwas unter Vorjahr liegt, kann nicht maßgeblich für die Kursentwicklung sein, da die Ergebnisbelastung dem weiteren Auf- und Ausbau des Vertriebs geschuldet ist. Insgesamt verläuft die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft und der Ausbau der Marktposition seit Notierungsaufnahme positiv. Dennoch gibt es Kritik an der Bewertung der Aktie, die noch immer als zu hoch empfunden wird. Folgt man der Kritik wird der Aktienkurs noch weiter sinken.